Die Lymphknoten beim Hund – Ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems
Die Gesundheit deines Hundes hängt in hohem Maße von einem funktionierenden Immunsystem ab – und ein zentraler Baustein dieses Systems sind die Lymphknoten. Sie agieren wie kleine Kontrollstationen im Körper, filtern Krankheitserreger und unterstützen die Immunabwehr auf beeindruckende Weise.
In diesem Beitrag erfährst du, wo sich die Lymphknoten beim Hund befinden, welche Aufgaben sie erfüllen, wann du aufmerksam werden solltest – und wie du mithelfen kannst, das Immunsystem deines Hundes zu stärken.
Die Bedeutung der Lymphknoten für das Immunsystem des Hundes
Die Lymphknoten sind Teil des sogenannten lymphatischen Systems, zu dem auch Milz, Thymus, Mandeln und die Lymphgefäße gehören. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Fremdkörper, Krankheitserreger, Bakterien und Viren zu erkennen und zu filtern.
Sie enthalten spezialisierte Immunzellen (z. B. Lymphozyten), die im Falle einer Infektion aktiv werden. Sobald ein Erreger entdeckt wird, kann der Lymphknoten anschwellen – ein Zeichen, dass das Immunsystem auf Hochtouren arbeitet.
Wo befinden sich die Lymphknoten beim Hund?
Lymphknoten sind im ganzen Körper deines Hundes verteilt. Sie liegen meist nahe großer Blutgefäße und sind dort positioniert, wo viele Fremdstoffe in den Körper gelangen können. Die wichtigsten tastbaren Lymphknoten lassen sich in fünf Hauptregionen einteilen:
1. Die Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich
Im Kopfbereich befinden sich mehrere wichtige Lymphknoten:
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Mandibuläre Lymphknoten: unterhalb des Unterkiefers, links und rechts
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Parotideale Lymphknoten: nahe der Ohrspeicheldrüsen
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Retropharyngeale Lymphknoten: tief im Rachenbereich
Diese Knoten spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz vor Infektionen der Maulhöhle, Zähne, Ohren oder oberen Atemwege.
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2. Die Lymphknoten im Brustkorbbereich
Im Thoraxbereich befinden sich tief im Inneren des Körpers die:
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Bronchialen Lymphknoten
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Mediastinalen Lymphknoten
Sie sind nicht von außen tastbar, erfüllen aber eine lebenswichtige Funktion bei der Abwehr von Atemwegserkrankungen, Lungenerkrankungen oder Tumoren im Brustraum.
3. Die Lymphknoten im Bauchraum
Im Bauchraum des Hundes finden sich unter anderem:
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Mesenteriale Lymphknoten: rund um den Darm
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Iliakale Lymphknoten: nahe der Beckenregion
Diese Knoten sind für die Filterung von Krankheitserregern im Verdauungssystem zuständig und spielen eine Schlüsselrolle bei der Gesunderhaltung von Leber, Magen, Milz und Darm.
4. Die Lymphknoten an den Beinen und im Beckenbereich
Zu den am besten tastbaren gehören:
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Axilläre Lymphknoten: unter den Vorderbeinen (Achselhöhlen)
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Inguinale Lymphknoten: in der Leistengegend
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Popliteale Lymphknoten: hinter dem Knie, mittig in der Keule
Diese Lymphknoten sind wichtig für die Abwehr in den Extremitäten, insbesondere nach Verletzungen oder Hautentzündungen.
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Geschwollene Lymphknoten beim Hund – was bedeutet das?
Eine Vergrößerung der Lymphknoten ist oft das erste Anzeichen, dass das Immunsystem deines Hundes aktiv gegen etwas kämpft. Mögliche Ursachen:
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Lokale oder systemische Infektionen
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Zahnprobleme oder Entzündungen im Maul
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Allergische Reaktionen
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Autoimmunerkrankungen
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Tumore oder Lymphome
Ein Lymphknoten gilt als auffällig, wenn er hart, unverschieblich, warm oder schmerzhaft ist – oder wenn dein Hund allgemeine Krankheitssymptome zeigt.
Wie kann ich die Lymphknoten meines Hundes selbst untersuchen?
Einige Lymphknoten kannst du bei gesunden Hunden gut ertasten, z. B. unter dem Kiefer oder hinter dem Knie. Achte dabei auf:
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Symmetrie (gleiche Größe links und rechts)
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Konsistenz (weich oder hart?)
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Temperatur (wärmer als umliegendes Gewebe?)
Wenn du Veränderungen bemerkst, empfiehlt es sich, dies beim nächsten Tierarztbesuch ansprechen. Selbstdiagnosen solltest du vermeiden – besonders bei plötzlich auftretenden Schwellungen.
Wie wird eine Schwellung tierärztlich abgeklärt?
Der Tierarzt wird bei verdächtigen Lymphknoten folgende Maßnahmen durchführen:
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Körperliche Untersuchung (Größe, Schmerzempfindlichkeit)
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Blutbildanalyse
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Feinnadelaspiration (Entnahme von Zellen zur Untersuchung)
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Ultraschalluntersuchung
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Biopsie (bei Verdacht auf Tumorerkrankung)
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Wie kann ich das Lymphsystem meines Hundes stärken?
Ein starkes Lymphsystem beginnt mit einem starken Immunsystem. Dazu gehören:
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Ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen, Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren
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Regelmäßige Bewegung, um den Lymphfluss zu fördern
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Genügend Ruhephasen und Stressvermeidung
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Hygiene, z. B. regelmäßige Zahnkontrolle, Pfotenpflege und Fellreinigung
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Prophylaxe gegen Parasiten, z. B. durch Spot-ons, Kautabletten oder natürliche Alternativen
Tipp: Massagen oder physiotherapeutische Anwendungen können ebenfalls die Lymphzirkulation anregen.
Fazit: Lymphknoten – kleine Helfer mit großer Wirkung
Die Lymphknoten beim Hund sind wahre Helden im Hintergrund. Als Teil des Immunsystems sind sie überall im Körper verteilt und schützen deinen Vierbeiner vor Infektionen, Entzündungen und anderen Gefahren. Sie arbeiten leise, aber effektiv – und erst wenn sie anschwellen, merken wir, wie wichtig sie sind.
Beobachte deinen Hund regelmäßig, taste sanft bestimmte Lymphknotenbereiche ab und achte auf Veränderungen. Ein gesundes Lymphsystem trägt wesentlich zur Vitalität, Widerstandsfähigkeit und Lebensfreude deines Lieblings bei.
FAQ – Häufige Fragen zu Lymphknoten beim Hund
1. Wie kann ich prüfen, ob die Lymphknoten meines Hundes entzündet sind?
Achte auf Schwellungen, Wärme, Schmerzhaftigkeit oder Unwohlsein bei deinem Hund. Bei Unsicherheiten hilft ein Besuch beim Tierarzt.
2. Kann ich die Lymphknoten meines Hundes selbst abtasten?
Ja, besonders die mandibulären und poplitealen Lymphknoten kannst du vorsichtig ertasten. Bei Unsymmetrien oder Vergrößerungen solltest du einen Experten hinzuziehen.
3. Welche Erkrankungen können mit geschwollenen Lymphknoten einhergehen?
Infektionen, Entzündungen, Zahnprobleme, Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen können geschwollene Lymphknoten verursachen.
4. Wie kann ich das Immunsystem meines Hundes stärken?
Mit einer ausgewogenen Ernährung, Bewegung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr, Parasitenprophylaxe und Stressvermeidung.
5. Sind geschwollene Lymphknoten immer ein Grund zur Sorge?
Nicht unbedingt. Manchmal steckt nur eine harmlose Infektion dahinter. Aber bei anhaltenden oder schmerzhaften Schwellungen ist eine tierärztliche Untersuchung wichtig.
6. Können Lymphknoten bei älteren Hunden häufiger geschwollen sein?
Ja, das ist möglich. Altersbedingte Veränderungen des Immunsystems oder chronische Erkrankungen können Lymphknoten beeinflussen.