Langstockhaar Schäferhund
Hinweis: medizinische Themen dienen lediglich der Erstinformation. Diagnose und Behandlung müssen immer durch einen Tierarzt erfolgen. Eine falsche Diagnose/Behandlung kann dem Hund schaden und im schlimmsten Fall zum Tod oder schwerwiegenden Folgen führen. Dieser Artikel kann zudem überholte oder fehlerhafte Informationen enthalten.
Altdeutsche Schäferhunde: Die majestätische Rasse für anspruchsvolle Hundeliebhaber
Die Geschichte hinter den Altdeutschen Schäferhunden und warum sie Langstockhaar genannt werden
Schon seit vielen Jahrhunderten sind Schäferhunde treue Begleiter und zuverlässige Arbeitshunde. Die Langstockhaar-Variante der deutschen Schäferhunde beeindruckt mit ihrem wunderschönen Fell, welches länger und seidiger ist als das ihrer kurzhaarigen Artgenossen. Diese beeindruckende Rasse hat ihren Ursprung in Deutschland, wo sie ursprünglich für die Schafherdenarbeit gezüchtet wurde. Inzwischen sind Langstockhaar Schäferhunde jedoch auch als Familienhunde und in verschiedenen Dienstleistungsbranchen, wie der Polizei oder dem Rettungswesen, sehr beliebt.
Der Altdeutsche Schäferhund wird vom Deutschen Schäferhund unterschieden, weil er die Langstockhaar-Variante repräsentiert. Schäferhunde, die schon im 7. Jahrhundert in Deutschland lebten, hüteten Schafe und dienten auch als Wachhunde. Max von Stephanitz, der als Begründer des Deutschen Schäferhundes angesehen wird, begann 1871 mit deren gezielter Zucht für das Militär. Obwohl der 1899 gegründete „Verein für Deutsche Schäferhunde e.V.“ anfangs alle Haar-Varianten akzeptierte, wurden mit der Zeit einige, darunter 1930 auch der Langstockhaarige, von der Zucht ausgeschlossen. Da viele diese Entscheidung kritisierten, entstanden Vereine, die die langhaarigen Schäferhunde als “Altdeutsche Schäferhunde” bezeichneten und ihre Zucht fortsetzten.
Die Zucht
Neben dem Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. entwickelte sich eine Zucht der Altdeutschen Schäferhunde mit einem eigenen Standard, der sich kaum vom Deutschen Schäferhund unterschied. Auch andere Hütehunde wurden unter dieser Bezeichnung zusammengefasst. Doch dieser Standard wurde international nicht anerkannt. 2010 akzeptierte der SV mit Zustimmung der FCI den Langstockhaar wieder als Variante. Seitdem wird dieser innerhalb des Vereins für Deutsche Schäferhunde e.V. wieder gezüchtet. Einige Züchter halten jedoch am Begriff “Altdeutscher Schäferhund” fest, obwohl sich dieser kaum vom anerkannten Langstockhaar Schäferhund unterscheidet.
Das Aussehen und die Eigenschaften
Mit ihrer athletischen Gestalt, dem charakteristischen Kopf und dem eleganten langen Fell strahlen Langstockhaar Schäferhunde eine besondere Anziehungskraft aus. Sie haben eine durchschnittliche Schulterhöhe von 60 bis 65 cm und wiegen zwischen 30 und 40 kg. Ihr Fell ist dicht, seidig und kann verschiedene Farben haben, darunter schwarz, schwarz-braun und grau. Neben ihrem beeindruckenden äußeren Erscheinungsbild sind Langstockhaar Schäferhunde äußerst intelligent, loyal und gutmütig. Ihr ausgeglichenes Wesen macht sie zu großartigen Familienhunden und sie können auch an Trainings- und Gehorsamkeitswettbewerben teilnehmen.
Die richtige Pflege für Langstockhaar Schäferhunde
Das seidige lange Fell eines Langstockhaar Schäferhundes erfordert eine regelmäßige und gründliche Pflege. Dies bedeutet, dass das Fell mehrmals in der Woche gebürstet werden sollte, um Verfilzungen und Knoten zu vermeiden. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst kann das Bürsten täglich erforderlich sein, um abgestorbene Haare zu entfernen. Naturgemäß hinterlässt diese Rasse also beim Fellwechsel auch viele Haare in der Wohnung. Darüber hinaus sollten die Ohren regelmäßig auf Sauberkeit überprüft werden, um Infektionen (Lesetipp: Ohrmilben beim Hund) vorzubeugen. Die regelmäßige Kontrolle der Krallen und gegebenenfalls das Schneiden sind ebenfalls wichtige Aspekte der Pflege, um ein gesundes und glückliches Leben für den Hund zu gewährleisten.
Die ideale Lebens-Umgebung für Schäferhunde
Langstockhaar Schäferhunde sind sehr anpassungsfähig und können sowohl in Häusern als auch in Wohnungen leben, solange sie genügend Bewegung und mentalen Anreiz erhalten. Aufgrund ihrer aktiven Natur bevorzugen sie jedoch Umgebungen mit viel Platz zum Herumtoben und Erkunden.
Platz und Raumangebot
Schäferhunde sind von Natur aus aktive und energiegeladene Tiere. Sie benötigen ausreichend Platz und Raum, um sich frei bewegen und ihrem Bewegungsdrang nachkommen zu können. Ein großer eingezäunter Garten oder ein sicherer Freilaufbereich sind von Vorteil, damit der Hund genügend Auslauf hat. In einer Wohnung sollten ausreichend lange Spaziergänge und aktive Spielzeiten im Freien eingeplant werden, um ihren Bewegungsbedarf zu decken.
Soziale Interaktion und Bindung
Schäferhunde sind außergewöhnlich intelligente und soziale Tiere. Sie bauen enge Bindungen zu ihren Besitzern auf und benötigen regelmäßige soziale Interaktion und geistige Stimulation. Ein familiäres Umfeld, in dem der Hund in die täglichen Aktivitäten einbezogen wird, ist ideal. Dies kann das gemeinsame Training, Spaziergänge oder sogar Hundesportaktivitäten umfassen.
Mentale Herausforderungen
Die geistige Herausforderung ist für Schäferhunde von großer Bedeutung. Sie lieben es, Aufgaben zu lösen und neue Dinge zu lernen. Daher ist eine Umgebung, die ihnen die Möglichkeit bietet, sich geistig zu betätigen, äußerst wichtig. Intelligente Spielzeuge, Gehorsamstraining und Aktivitäten wie Suchspiele können dazu beitragen, ihren scharfen Verstand zu stimulieren.
Klimatische Bedingungen
Schäferhunde sind an verschiedene Klimazonen anpassungsfähig, sollten jedoch den örtlichen klimatischen Bedingungen angemessen geschützt werden. In extremen Hitze- oder Kälteperioden ist es notwendig, für angemessenen Schutz und Komfort zu sorgen. Sie sollten immer Zugang zu sauberem Wasser haben und bei extremen Temperaturen im Haus gehalten werden.
Die ideale Lebensumgebung für den Deutschen Schäferhund sollte also ausreichend Platz und Raumangebot, soziale Interaktion, mentale Herausforderungen und geeignete klimatische Bedingungen bieten. Indem diese Bedürfnisse erfüllt werden, können Schäferhunde zu treuen, ausgeglichenen und gesunden Begleitern heranwachsen, die ihren Besitzern viel Freude bereiten.
Die Ausbildung und Sozialisierung
Dank ihrer hohen Intelligenz und ihres natürlichen Arbeitseifers sind Langstockhaar Schäferhunde sehr lernfreudig und leicht zu trainieren. Eine frühzeitige und umfassende Sozialisierung ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um ihre natürliche Wachsamkeit und Schutzinstinkte in angemessene Bahnen zu lenken. Eine gute Mischung aus Gehorsamkeitsausbildung und geistiger Stimulation ist der Schlüssel, um das Beste aus dieser Hunderasse herauszuholen. Dennoch ist es wichtig, ihnen auch genügend Freiheit und Raum für ihre natürlichen Instinkte zu geben, um ihre mentale Ausgeglichenheit zu fördern.
Die Gesundheit und Lebenserwartung
Als robuste Rasse sind Langstockhaar Schäferhunde im Allgemeinen gesunde Hunde. Dennoch sollten potenzielle Besitzer sich bewusst sein, dass sie anfällig für bestimmte Erkrankungen sein können, darunter genetische Erkrankungen, Hüftdysplasie und Ellbogendysplasie. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, eine ausgewogene Ernährung und angemessene Bewegung sind entscheidend, um die Gesundheit und Lebensdauer eines Langstockhaar Schäferhundes zu fördern.
Fazit
Langstockhaar Schäferhunde sind eine beeindruckend schöne und elegante Rasse, die mit ihrem majestätischen Aussehen und ihrem treuen Wesen (Lesetipp: Wesenstest) Hundeliebhaber auf der ganzen Welt begeistern. Ihre Geschichte, ihr Aussehen, ihre Pflege, ihr Training und ihre Gesundheit machen sie zu großartigen Begleitern für aktive Familien oder Dienstleistungsbereiche. Wenn du auf der Suche nach einem intelligenten, loyalen und wunderschönen Hund bist, der dich ein Leben lang begleiten wird, dann könnte ein Langstockhaar Schäferhund die perfekte Wahl für dich sein.
FAQ
1. Wie viel Bewegung benötigt ein Langstockhaar Schäferhund?
Langstockhaar Schäferhunde sind aktive Hunde und benötigen täglich mindestens eine Stunde ausgiebige Bewegung, vorzugsweise in Form von Spaziergängen oder Spiel im Freien.
2. Sind Langstockhaar Schäferhunde familienfreundlich?
Ja, Langstockhaar Schäferhunde sind bekannt für ihre freundliche und liebevolle Natur und sind in der Regel ausgezeichnete Begleiter für Familien.
3. Muss das lange Fell des Langstockhaar Schäferhundes regelmäßig geschnitten werden?
Nein, das lange Fell muss nicht regelmäßig geschnitten werden. Allerdings erfordert es viel Pflege und regelmäßiges Bürsten, um ein Verfilzen zu verhindern.
4. Sind Langstockhaar Schäferhunde gut für Anfänger geeignet?
Langstockhaar Schäferhunde sind intelligente und lernfreudige Hunde, aber aufgrund ihrer Größe und Aktivitätsebene könnten sie für Ersthundebesitzer eine gewisse Herausforderung darstellen. Eine gründliche Einarbeitung in die Bedürfnisse und Erziehung dieser Rasse ist empfehlenswert.
5. Sind Langstockhaar Schäferhunde hypoallergen?
Nein, Langstockhaar Schäferhunde sind nicht hypoallergen. Ihr Fell kann allergische Reaktionen bei Menschen mit Hundehaarallergien auslösen.